Ist die chinesische Medizin nur eine interessante Philosophie oder tatsächlich ein wertvolles Heilverfahren?
In den 1950er Jahren stellten sich die Chinesen selbst diese Frage und begannen, klinische Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit ihrer traditionellen Heilmethoden durchzuführen. Die Erkenntnis war, dass die traditionelle chinesische Medizin klinisch wirksam ist und sich gegenüber der modernen, evidenzbasierten Medizin durchaus behaupten kann. Als Folge wurde 1955 der TCM und der modernen Medizin in China der gleiche Rang zugesprochen und es etablierten sich gleichermaßen anerkannte Studiengänge.
Doch den meisten Ärzten und Patienten in unserer westlichen Weltanschauung erscheint die TCM nach wie vor als Esoterik und Magie, denn sie lässt sich so gar nicht in Einklang bringen mit unseren Ansichten der Schulmedizin und unserem Wissen über Anatomie und Physiologie unseres Körpers.
Wenn man sich nun überlegt, dass die Chinesen vor 2000 Jahren dennoch ohne dieses Wissen, nur durch Beobachtung, durchaus Heilerfolge erzielen konnten, so kann man erkennen, dass genau hier der Knackpunkt liegt. Die TCM ist mehr als eine Erfahrungsheilkunde zu verstehen.
Der westliche Arzt lenkt seinen Fokus durch gezielte Diagnostik meist rasch auf einen genau abgegrenzten Bereich des Körpers, der als Ursache ausfindig gemacht wird. Der chinesische Arzt dagegen beobachtet den Menschen und seine körperliche und seelische Verfassung im Ganzen. Denn das hat er schon tausende Jahre erfolgreich so gemacht, in Zeiten, als Organdiagnostik noch gar nicht möglich war. Dabei geht der TCM-Arzt genauso rational und präzise vor wie der abendländische Schulmediziner, nur arbeitet er nach einer völlig anderen Denkweise.
Yin und Yang
Diese Denkweise beruht auf der Theorie von Yin und Yang. Yin und Yang sind zueinander völlig gegensätzlich und dennoch enthält jedes Yin auch Yang und umgekehrt. Mit dem allseits bekannten Symbol wird dies auch sehr treffend dargestellt. Yin steht u. a. für Schatten, Kälte, Ruhe; Yang dagegen für Licht, Hitze, Aktivität. Doch ein Mensch, der immer nur aktiv ist und nie zur Ruhe kommt, ist genauso unausgeglichen wie ein Mensch, der sich nie an der frischen Luft bewegt. Das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang ist daher das zentrale Ziel der TCM.
Bei der chinesischen Diagnose begutachtet der Arzt also den ganzen Menschen, um herauszufinden, inwiefern das körpereigene Gleichgewicht wiederhergestellt werden muss und behandelt ihn mithilfe bewährter TCM-Methoden, z. B. Akupunktur. Auch QiGong zählt z. B. zu den Therapiesäulen der TCM.
Das beste aus zwei Welten
Wir sind natürlich keine typische TCM-Praxis. Dennoch sind wir überzeugt, dass gerade bei Hauterkrankungen die ganzheitliche Sicht auf Sie als PatientIn in vielen Fällen weiterhelfen kann. Besonders bei chronischen Krankheitszuständen wie z. B. chronischer Sinusitis, chronisch schmerzhaften Narben/Keloiden oder Heuschnupfen kann z. B. die Akupunktur ergänzend angewandt werden. Zusammen mit unserer langjährigen Erfahrung in der schulmedizinischen Dermatologie können wir Ihnen in unserer Praxis das beste aus beiden Welten anbieten.